Die schlechte Nachricht ist bereits aufgetaucht: Den Verbrauchern in Deutschland droht ein teurer Winter. Zumindest wenn es warm haben möchte. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Die Gründe für die schlechte Entwicklung sind schnell identifiziert. Die Gaskosten sind von Jahr zu Jahr um mehr als ein Viertel gestiegen, die Heizölpreise sind um fast 87 Prozent gestiegen.
Die Gaskosten für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Oktober 2021 lagen ihrer Meinung nach bei durchschnittlich 1402 Euro pro Jahr. Vor 12 Monaten lag der durchschnittliche Gaspreis bei 1094 Euro. Dies entspricht einer jährlichen Steigerung von 28,2 Prozent. Ausschlaggebend für diese Preiserhöhung ist vor allem der rasante Anstieg der Großhandelspreise.
Mehrkosten für Gas
Vor allem Gasversorger, die demnächst mit Gas versorgt werden müssen, stehen unter Druck. Für September, Oktober und November haben 42 regionale Gasversorger bereits Preiserhöhungen von durchschnittlich 12,9% angekündigt bzw. umgesetzt. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh entspricht das zusätzlichen Kosten von ca. 189 Euro pro Jahr. Zudem plant laut Umfrage kein Regionalversorger, die Gaspreise in den kommenden Monaten zu senken.
„In den kommenden Wochen erwarten wir einen starken Anstieg der Gaspreise“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Neben höheren Großhandelspreisen wird der CO2-Preis für fossile Brennstoffe Anfang des Jahres von 25 auf 30 Euro pro Tonne steigen. Viele Gasanbieter geben diese Kosten an ihre Kunden weiter.“
Mehrkosten für Öl
Auch für Heizölkunden sieht es nicht gut aus. Zumindest wenn der Öltank nicht zu niedrigeren Preisen gefüllt wurde. Kostet leicht zu erhitzendes Öl im Oktober 2020 durchschnittlich 42,45 Euro pro Hektoliter, sind es zu Beginn der Heizsaison 79,19 Euro. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 86,5 Prozent. Für einen Stichprobenhaushalt (20 Hektoliter) bedeutet dies jährliche Mehrkosten von 735 Euro.
Der schmerzhafte Preissprung ist vor allem auf die weltweite Ölnachfrage zurückzuführen. Dies explodierte buchstäblich mit der Wiederbelebung der Wirtschaft und trieb die Ölpreise in die Höhe. Das für Europa wichtige Rohöl der Sorte Brent wuchs im Vergleich zum Vorjahr um rund 86 Prozent. Seit dem Tiefstpreis im April 2020 hat sich der Ölpreis fast verfünffacht. Auch hier belastet der neu eingeführte CO2-Preis die Verbraucher zusätzlich.