Auch der Wohnungsbau in Deutschland boomt während der Corona-Krise und könnte laut KfW erstmals seit 20 Jahren die Marke von 300.000 neuen Wohnungen knacken.
Dies reicht jedoch nicht aus, um die Nachfrage zu decken. „Gerade in wachsenden Ballungsräumen bleibt Wohnraum knapp und teuer“, sagte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, laut Mitteilung am Dienstag.
Die KfW schätzt den Bedarf auf 350.000 bis 400.000 Wohnungen pro Jahr. Neben dem Mangel an Bauland in Ballungsräumen bleibt der Fachkräftemangel ein Hindernis für die Ausweitung des Wohnungsbaus.
Eine Entspannung der teuren Wohnungsmärkte mit steigenden Mieten könnte aus Sicht der KfW unter anderem dadurch erreicht werden, dass weniger dicht besiedelte Regionen wiederbelebt, attraktiver und besser angebunden werden. „Der beschleunigte Ausbau der digitalen Infrastruktur und des öffentlichen Nahverkehrs kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten,vor allem, wenn auch nach der Corona-Krise mehr Menschen dauerhaft von zu Hause aus arbeiten als zuvor“, argumentierte Köhler-Geib.
Die Zahl der genehmigten, aber noch nicht gebauten Wohnungen steigt seit Jahren. Die KfW schätzt diesen „Bauüberschuss“ auf über 750.000 Wohnungen im vergangenen Jahr. Damit ist für 2021 mit einem Anstieg der Baufertigstellung zu rechnen. Erstmals seit 20 Jahren konnten mehr als 300.000 neue Wohnungen gebaut werden. Im letzten Jahr wurde diese Marke wohl verfehlt.